30.12.2023 – Berlin

DSD-Fördervertrag für das Wohnhaus Buchholtz in Berlin-Grünau

Wohnhaus Buchholtz in Berlin-Grünau * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gütter

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Wohnhaus in serieller preiswerter Holzbauweise

Einen Fördervertrag über 40.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale für die Dachinstandsetzung des Wohnhauses Buchholtz in der Walchenseestraße in Berlin-Grünau zur Verfügung. Damit gehört das Haus zu den über 200 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Berlin fördern konnte.

Zum Objekt:

1921/1922 wurde das Holzschwartenhaus errichtet und 1930 nach Grünau transloziert. Heute befindet es sich zwischen S-Bahnstation Grünau und Dahme. Das Einfamilienhaus wurde aus industriell hergestellten Fertigbauteilen in Plattenbauweise errichtet und mit Satteldach und Ziegeldeckung geschlossen. Die Bautafeln, sogenannte Hellerauer Kassetten, zeichnen sich durch ihre markanten Verbretterungen, sogenannte Schwarten auf der Außenseite aus, die den Eindruck eines massiven Blockbaues erwecken sollten. Den Sockel des voll unterkellerten Wohnhauses hat man massiv in rotem Backstein ausgeführt. Die Holzfenster sind weiß gesprosst. Die beiden Giebeldreiecke werden durch Dachüberstände betont. Die Freitreppe ist 1950er Jahre-Bestand. Im Inneren des Wohnhauses sind die bauzeitliche Grundrissstruktur, die holzsichtigen Wände, die historischen Treppen und Böden sowie wichtige Elemente der baufesten Ausstattung, wie Wandschränke, erhalten.

Stilistisch ist das Wohnhaus der konservativen Moderne verpflichtet. Mit seiner Holzsichtigkeit, dem relativ hohen Satteldach, den kleinteilig gesprossten Fenstern und den Fensterläden suggeriert es ländliche Behaglichkeit, Ruhe und Traditionsbewusstsein. Es war analog zum "Massenmöbel" der Dresdner Werkstätten Hellerau als Massen-Wohnhaus konzipiert. Gerade diese aus traditionellem Äußeren und konstruktiver Moderne zeichnet das Wohnhaus aus. Einerseits setzt das Haus die für Berlin und Potsdam typische traditionelle Holzbauweise um 1900 fort, andererseits liefert es konstruktiv mit seiner Plattenbauweise einen damals modernen, zeitgemäßen und kostensparenden Beitrag zum Thema Wohnhaus in serieller rationalisierter preiswerter Holzbauweise.