13.09.2016 – Bayern

Hilfe für den Roten Turm in Kulmbach

Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt sich

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich mit 20.000 Euro an der Instandsetzung des Roten Turms in Kulmbach. Dabei kommen Mittel der GlücksSpirale zum Einsatz, deren Destinatär die private Denkmalschutzstiftung ist. Über die Wirkung dieser Fördermittel informieren sich am 16. September 2016 um 10.00 Uhr Thomas Mertz, Leiter der Pressestelle der DSD, und Jörg Urban von Lotto Bayern gemeinsam mit Oberbürgermeister Henry Schramm. Der fünfgeschossige Turm, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen, gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Roter Turm in Kulmbach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich mit 20.000 Euro an der Instandsetzung des Roten Turms in Kulmbach. Bei der Restaurierung des Außenmauerwerks kommen Mittel der GlücksSpirale zum Einsatz, deren Destinatär die private Denkmalschutzstiftung ist. Über die positive Wirkung dieser Fördermittel informieren sich am Freitag, den 16. September 2016 um 10.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Thomas Mertz, Leiter der Pressestelle der DSD, und Jörg Urban von Lotto Bayern gemeinsam mit Oberbürgermeister Henry Schramm. Der fünfgeschossige Turm mit seinem geschweiften Spitzhelm ist das Wahrzeichen der oberfränkischen Großen Kreisstadt.

Der Rote Turm mit Pforte wurde um 1300 als Teil der Stadtbefestigung am Fuße des Plassenburgberges errichtet. Sein heutiges äußeres Erscheinungsbild resultiert aus einer grundlegenden Reparatur nach starken Beschädigungen am Konraditag 1553 während des Bundesständischen Kriegs. Auf diese Phase dürfte auch der Fachwerkaufsatz für eine Türmerwohnung für die Feuerbeschau zurückgehen. Der Brandwächter der Stadt, der von hier aus ganz Kulmbach überblicken und bei Feuer Alarm geben konnte, wohnte bis ins 19. Jahrhundert darin. Später nutzte man die Wohnung für den Stadtpfeifer, den Leiter der Stadtkapelle, und schließlich als Künstleratelier.

Der auf einem quadratischen Grundriss errichtete geschlossene Turm besteht aus einem sich innen in den oberen drei Etagen um das Auflager der jeweiligen Deckenbalken verjüngenden zweischaligen Sandstein- und Bruchsteinmauerwerk, das mit sogenanntem Kalkspatzenmörtel verfugt ist. Die Fassaden sind heute steinsichtig mit Eckverbänden aus unregelmäßigen Läufer- und Bindersteinen und blockförmigen Werksteingewänden, für die Fenster- und Türöffnungen auch aus rotem Sandstein. Während im unteren Turmbereich großformatige Sandsteinquader in einem bindemittelreichen Kalkspatzenmörtel zum Einsatz kommen, nimmt die Dimension der Steine nach oben hin bis zur Kleinteiligkeit ab. Der zentrale Wohnraum im Fachwerk-Obergeschoss wird über eine hölzerne Treppe im Turmschaft erschlossen. Über eine Türöffnung gelangte man auf einen den Raum umlaufenden schmalen Gang, über dessen allseitige Fensteröffnungen die gesamte Altstadt überschaubar war. Die Trennwand zwischen Wohnraum und Gang wurde zwischenzeitlich ausgebaut, so dass heute nur noch die tragenden Pfosten der Innenwände erhalten sind.

Das älteste Fachwerk – Sichtfachwerk in der verzapften Rahmenbauweise des 17. und 18. Jahrhunderts mit zwei Fensteröffnungen – befindet sich im Obergeschoss auf der burgseitigen Nordostseite. Die drei anderen Seiten des Fachwerkgeschosses wurden 1872 und teilweise nochmals 1978 erneuert. Inzwischen ist das Fachwerk wieder verschlissen, zudem ist der Dachbelag verbraucht. Auch an den Natursteinfassaden, den Türgewänden und den Fensterlaibungen sind Schäden – Risse und Materialverlust – aufgetreten.

Der Rote Turm gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.