Das Patrizierhaus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), wurde 1684 erbaut. Das Hallenhaus in Vierständerbauweise mit altem Fachwerk und zahlreichen Inschriften wird heute als Heimatmuseum genutzt. Es wurde von 1834 bis 1985 von der Familie Malz bewohnt und besitzt noch das originale Mobiliar aus der Zeit zwischen 1870 und 1919. Den Garten hat die Familie in den Jahren zwischen 1925 und 1928 angelegt. Der gestalterische Mittelpunkt ist das kreisrunde, durch Natursteinmauern begrenzte und terrassenartig gestufte Rosarium, das einen Durchmesser von rund 13 Metern besitzt. Das Rondell wurde in den 1970er Jahre zugeschüttet, um den Pflegeaufwand zu verringern.
Im Mai haben 20 Jugendliche der Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege der DSD im Rahmen eines Seminars begonnen, Teile des historischen Gartens wiederherzustellen. Dann wurden die Eckpunkte des Rosariums, die vier diagonal gegenüber liegenden dreistufigen Natursteintreppen, wieder sichtbar gemacht. Anschließend wurde die Natursteinmauer wiedererrichtet. Das Material hierfür konnte im Garten geborgen und wiederverwendet werden. Die historische Wegeführung wurde ebenfalls wieder hergestellt sowie der Platz um den Birnbaum. Den Bereich um die Kastanie im hinteren Teil des Gartens umgibt nun eine wassergebundene Wegedecke. Im Herbst wird die Bepflanzung des Gartens nach historischem Vorbild erfolgen. Die vorhandenen Sträucher und Bäume erhalten dann einen fachgerechten Rückschnitt, vereinzelt werden einzelne Pflanzen ergänzt.
Die Umsetzung war möglich durch die großzügige Förderung durch die Stiftung Zukunft NRW, der Stadt Vlotho, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland mit dem Förderprogramm Aktive Innenstadt Vlotho sowie die Unterstützung der Stiftung Haus Malz und der Stiftung "Kleines Bürgerhaus" in der DSD.
Die Stiftung Haus Malz ist eine von über 220 Stiftungen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen hat. Die auf Dauer angelegte Unterstützung der Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist. Die DSD fördert das Stiftungskonzept mit einem Stiftungszentrum.