24.05.2023 – Jugend , Handwerk

„Ich möchte, dass die Menschen in ihre Häuser zurückkehren können“

Zimmerin Marie Makowe aus Esslingen hilft im Juni im Fluthilfecamp der Jugendbauhütten

Fast 3 Millionen Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) seit der Flutkatastrophe 2021 den Denkmaleigentümern der Region über ihr Soforthilfeprogramm in 496 Maßnahmen schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt. Bei der Rettung und dem Erhalt ihrer Gebäude steht sie ihnen finanziell und beratend zur Seite. Parallel betreibt die in Bonn ansässige DSD das „Mobile Team Fluthilfe der Jugendbauhütten“ mit fünf Freiwilligen, das seit März 2022 tatkräftig bei zahlreichen Wiederaufbaumaßnahmen Unterstützung leistet. Nun startet als weitere spektakuläre Hilfsaktion für das Ahrtal das Fluthilfecamp der Jugendbauhütten vom 12. bis zum 24. Juni 2023. 300 junge Menschen werden an 17 Denkmalbaustellen bei der Rettung flutgeschädigter historischer Gebäude mit anpacken, 600 fleißige Hände Wiederaufbauarbeit leisten.

Mit dem Fluthilfecamp der Jugendbauhütten, einem Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Trägerschaft der internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) möchte die DSD den Fokus auf die identitätsstiftenden historischen Bauten des Ahrtals lenken und einmal mehr daran erinnern, dass der Wiederaufbau in den Flutgebieten noch lange nicht abgeschlossen ist. Damit die Hilfe der jungen Leute nachhaltig ist, werden sie von erfahrenen Handwerkern fachlich angeleitet. Eine der Anleiterinnen ist Marie Makowe aus Denkendorf bei Esslingen.

Kennengelernt hat Makowe die Jugendbauhütten 2014: Da absolvierte sie selbst das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege in Wismar. „Man kann sich sozial im Bereich der Denkmalpflege engagieren und damit dazu beitragen, historische Bauten zu erhalten. Bei den Workshops oder Seminaren bietet sich außerdem die Möglichkeit, zusammen mit anderen Freiwilligen Einblicke in verschiedene alte Handwerkskünste oder Projekte der Denkmalpflege zu bekommen.”

Die holzbegeisterte Freiwillige beendete eine handwerkliche Ausbildung als Zimmerin und studierte im Anschluss Bauingenieurwesen. Nun will sie ihr Fachwissen an der Ahr sinnstiftend einbringen: „Ich möchte“, sagt sie ohne Aufhebens, „mit meinen Kenntnissen dabei helfen, die historischen Denkmäler wieder herzustellen und den betroffenen Menschen so die Möglichkeit verschaffen, in ihre zerstörten Häuser zurückkehren zu können.”

Weitere Informationen und Vermittlungen für Pressevertreter: Thomas.Mertz@denkmalschutz.de oder 0228-9091-404.

Mit dem Erhalt der unverwechselbaren historischen Bauten des Ahrtals wollen die jungen Menschen im Fluthilfecamp der Jugendbauhütten ein Zeichen setzen: Die Bewohner sind nicht vergessen. Die an ihren grünen Hemden erkennbaren „Jugendbauhüttler“ wollen helfen, die neben Natur und Weinanbau für die Zukunft des Ahrtals so bedeutende Baukultur zu bewahren. Gerade dort, wo vielfach weiterhin klare Konzepte für die Zukunft des Ahrtals fehlen, wollen sie ein Zeichen der Hoffnung setzen.