08.06.2018 – Hessen

Kunstverein Darmstadt erhält Bronzetafel für die Kunsthalle

DSD fördert Nachkriegsmoderne

Kurzfassung: Am 12. Juni 2018 um 11.00 Uhr besucht Nikolaus Heiss, Ortskurator Darmstadt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Staatsministerin a.D. Ruth Wagner, der Vorsitzenden des Kunstvereins, und Markus Schiebel von Lotto Hessen die Kunsthalle in Darmstadt. Die DSD unterstützte die Sanierung des 1950er Jahre-Gebäudes vor drei Jahren mit 150.000 Euro. Nun erhält der Direktor der Kunsthalle, Dr. León Krempel, eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Erinnerungstafel soll das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Durch die Förderung gehört die Kunsthalle zu den über 190 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.

Langfassung: Am 12. Juni 2018 um 11.00 Uhr besucht Nikolaus Heiss, Ortskurator Darmstadt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Staatsministerin a.D. Ruth Wagner, der Vorsitzenden des Kunstvereins, und Markus Schiebel von Lotto Hessen die Kunsthalle in Darmstadt. Die DSD unterstützte die Sanierung des 1950er Jahre-Gebäudes vor drei Jahren mit 150.000 Euro. Nun erhält der Direktor der Kunsthalle, Dr. León Krempel, eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Erinnerungstafel soll das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Sie unterstreicht zugleich die Qualität bedeutender Nachkriegsarchitektur. Die Ausstellungshalle wurde 1956 vom Kunstverein initiiert und mit finanziert, um die kriegszerstörte Darmstädter Kunsthalle am Rheintor zu ersetzen. Durch die Neuorientierung der Stadt nach dem Krieg als Kunst- und Wissenschaftsstadt wurde die Notwendigkeit eines modernen Ausstellungsortes deutlich. In enger Kooperation von Stadt und Kunstverein wurde das Projekt durchgeführt.

Vorgaben für den 1954 ausgeschriebenen Wettbewerb waren zwei Ausstellungshallen, ein Sitzungssaal, eine Empfangshalle und eine Hausmeisterwohnung, die dann jedoch zunächst nicht ausgeführt wurde. In der Haupthalle musste mittels Oberlichtern für die blendfreie Beleuchtung von Gemälden und Graphiken gesorgt werden, für Ausstellungen von Plastiken sollte Seitenlicht einfallen. Bei den Außenanlagen waren Wasserbecken sowie Raum und Wände zum Aufstellen von Plastiken gewünscht. Der Architekt Theo Pabst (1905-1979) gewann den Wettbewerb.

Bei seiner Einweihung 1957 zeigte sich der Bau als schlichter Kubus mit einem mittigen, rechteckigen Saal, den eine opake Glasdecke unter einem gläsernen Satteldach überspannte, einem kleineren Saal für Plastiken im Westen und einem Servicetrakt. Nach Süden schloss sich eine raumhohe, 5,54 Meter hohe vollständig verglaste Vorhalle an, deren fast quadratische hohe Glasscheiben mit schmalen Profilen in zwei Ebenen zwischen Stahlstützen gespannt sind. Die äußeren Wandscheiben waren weiß, der Kernbau und die Fensterprofile grau und die Stahlstützen der Glasfront mit blau-grauem Muschelkalk verkleidet. Pabst nahm das Quadratraster der Glasfassaden in den hellen Natursteinplatten des Bodenbelags wieder auf. An der Südseite waren Sonnenblenden aus Lamellen angebracht, die die Leichtigkeit des Bauwerks unterstrichen. Die Kunsthalle wurde 1965 nach Pabsts Entwurf nach Norden erweitert.

Die Darmstädter Kunsthalle ist eines der ganz wenigen Beispiele der Architektur des internationalen Stils und der Bauhaus-Architektur in Darmstadt. Ihre Bedeutung als Kulturdenkmal geht weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Die Außenhülle des Bauwerks war umfangreich geschädigt: Türen und Fenster waren korrodiert, Gläser, Steinelemente und Fliesen gesprungen. Durch das undichte Dach drang Wasser ein. Die Kunsthalle ist eines von über 190 Denkmalen, die die DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.