29.12.2017 – Sachsen-Anhalt

Siebter Fördervertrag für die St. Martinikirche in Stolberg

Bemerkenswerte Baugeschichte
und eine epochenübergreifende Ausstattung

Seit 2009 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Restaurierungsmaßnahmen an der St. Martinikirche in Stolberg im Harz mit bislang insgesamt 200.000 Euro. Nun erreicht Pfarrer Jörg Thoms in diesen Tagen der siebte Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro für die Dachsanierung am Querhaus und Teilen des angrenzenden Langhauses. Die stadtbildprägende Martinikirche zählt mit ihrer bemerkenswerten Baugeschichte und prägnanten Architekturgestaltung sowie ihrer ungewöhnlich reichen, vielseitigen und epochenübergreifenden Ausstattung von teils allerhöchster Qualität zu den Baudenkmälern von nationaler Bedeutung. St. Martini ist eines von über 560 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Weithin sichtbar prägt die gotische Martinikirche im Zentrum des Ortes, auf halber Höhe des Schlossbergs, die Harzstadt Stolberg. Über einem romanischen Gründungsbau wurde sie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet.

Es handelt sich um eine dreischiffige Basilika mit steilem, über die Seitenschiffe gezogenen Satteldach, einem querrechteckigen Westturm, einem langgestreckten Chor und einer kreuzgratgewölbten Krypta. Nach 1485 entstand der spätgotische Chor mit Sakristei. Aus dieser Bauphase stammen auch das Glockengeschoss und der Spitzhelm des Turms sowie ein Bibliotheks- und Archivanbau im Nordwesten. Das Dach über dem Kirchenschiff brachte man 1750 auf. Wegen ihrer Hanglage weist die Kirche unterschiedlich hohe Umfassungsmauern auf, Strebepfeiler im Süden und Osten dienen als zusätzliche Stützen.

Den Innenraum schmücken an der Nordwand Reste von Wandmalereien, die auf die Zeit um 1500 datiert wurden, unter anderem eine Darstellung des Kreuzes als Lebensbaum. Zur wertvollen Ausstattung gehören ein kostbarer Taufstein aus Marmor und Alabaster aus dem Jahr 1599, der barocke Orgelprospekt über der zurückschwingenden Empore sowie die klassizistische Kanzel von 1831. Der spätbarocke Altaraufsatz rahmt die Darstellung der Erweckung des Lazarus, die 1883 als Rubensimitation geschaffen wurde. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden im Inneren verschiedene Umbauten ausgeführt. So stammen beispielsweise die Buntglasfenster im Chor aus dieser Zeit.