13.12.2016 – Bayern

St. Martin in Bamberg erhält weitere Unterstützung

Standfestigkeit durch Vernadelung

Kurzfassung: Für die Restaurierung der Schaufassade der St. Martinskirche am "Grüner Markt" in Bamberg sowie Stabilisierungsmaßnahmen am dortigen Giebel stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank einer zweckgebundenen Spende der Bruckmayer Stiftung sowie der Lotterie GlücksSpirale 110.000 Euro zur Verfügung. Um sich nun vom Fortgang der Maßnahmen einen Eindruck zu verschaffen, besucht Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, am 16. Dezember 2016 um 15.15 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Pfarrer Anton Heinz. Die gegen Ende des 17. Jahrhunderts erbaute ehemalige Jesuitenkirche gehört zu den über 360 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Kirche St. Martin in Bamberg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Langfassung: 2014 und 2015 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) insgesamt 183.000 Euro für die Restaurierung der St. Martinskirche in Bamberg zur Verfügung. In diesem Jahr konnten dank einer zweckgebundenen Spende der Bruckmayer Stiftung sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist, weitere 110.000 Euro für die Restaurierung der Schaufassade zur Verfügung gestellt werden. Nun besucht Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, mit Jörg Urban von Lotto Bayern Pfarrer Anton Heinz am Freitag, den 16. Dezember 2016 um 15.15 Uhr, um bei einem Presse­termin vor Ort einen Eindruck von den Baumaßnahmen zu gewinnen.

St. Martin liegt in der Fußgängerzone der Altstadt von Bamberg mit der Schaugiebelfassade zum Grünen Markt hin. Die Jesuiten errichteten die Kirche nach Plänen von Georg Dientzenhofer zwischen 1686 und 1693 an der Stelle der ehemaligen Karmeliterkirche. Mit der Vollendung des 55 Meter hohen Kirchturms 1696 wurde schließlich der Grundstein für das benachbarte Jesuitenkolleg gelegt.

Die Schaufassade des in Sandsteinquadern errichteten Gotteshauses ist als zweigeschossige Tempelfront mit Mittelrisalit gestaltet und erinnert dadurch an die Jesuitenkirchen San Ignazio in Rom und St. Michael in München. Das Namen-Jesu-Relief sowie das fürstbischöfliche Wappen schuf Johann Michael Maucher, der auch die vier Fassadenfiguren gestaltet hat, die den Erlöser, St. Sebastian, die Muttergottes und St. Laurentius darstellen.

Risse in der Kuppelschale und im Langhaus, möglicherweise verursacht durch die zur Stabilisierung des Dachtragwerks in den 1980er Jahren eingebrachten 160 Tonnen Stahlbeton, zwangen eine Zeitlang zur öffentlichen Schließung der Kirche. Nach umfangreichen statischen Untersuchungen des Dachtragwerks und restauratorischen Untersuchungen der Raumschale wurde ein detailliert mit den Denkmalbehörden abgestimmtes statisches Instandsetzungskonzept entwickelt. Die Sanierung begann – von der DSD unterstützt – vor zwei Jahren am Chorumgang sowie an Chor und Kuppel und ist weitgehend fertiggestellt. Die noch fehlende Sockelinstandsetzung wird im Frühjahr 2017 erfolgen, ebenso wie die Nachgründung der Kuppelpfeiler.

Untersuchungen an der Hauptfassade in diesem Jahr machten deutlich, dass die Natursteinfiguren der Schaufassade umfangreicher als erwartet geschädigt und dringend bearbeitungsbedürftig waren. Zudem war der Giebel der Schaufassade statisch nicht mit dem Langhaus verbunden und musste im Zuge der Sanierung der Schaufassade mit dem Langhaus durch Vernadelung verklammert werden.

St. Martin gehört zu den über 360 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.