Die 2001 gegründete treuhänderische St. Nikolaus-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz fördert die Denkmalpflege, insbesondere die Restaurierung der Dorfkirche in Dachrieden/Thüringen.
Am Dorfanger, dem Mittelpunkt des Dorfes Dachrieden, liegt die Kirche St. Nikolai. Sie ist durch ihre erhöhte Lage von fast allen Gebäuden des Dorfes aus zu sehen. Ende des 16. Jahrhunderts wurde sie anstelle eines Vorgängerbaus mit einem massiven, querrechteckigen Bruchsteinturm errichtet. Der ehemals verputzte, mit Eckquaderung akzentuierte Turm wird durch einen verschieferten Spitzhelm mit vier Eckwarten bekrönt. 1736 wurde die Kirche bis auf den Turm abgerissen. 1737 baute man an den alten Turm ein neues verputztes Kirchenschiff, das ebenfalls aus Bruchsteinmauerwerk besteht. Hohe Stichbogenfenster, die von profilierten Natursteingewänden gerahmt werden, und ein Portal gliedern die Fassade.
Der um 1740 gestaltete barocke Innenraum wird von der bemalten Holztonne bestimmt. Sie zeigt Felder mit Christusdarstellungen, Motive des Jüngsten Gerichts sowie die Evangelisten, die von Engeln auf Wolken begleitet werden. Die eingeschossige zweiseitig umlaufende Empore schmücken bildliche Darstellungen des Neuen Testaments in den Brüstungsfeldern. Die Brüstung selbst prägt die Orgelempore von 1835. Der Schalldeckel des barocken Kanzelaltars, der von gewundenen Säulen gerahmten wird, trägt eine Figur aus der Zeit um 1500. Die St. Nikolaus-Stiftung hat die Restaurierung des vollständig übermalten Mittelschreins eines nicht mehr vorhandenen gotischen Flügelaltars finanziert, aus dem wohl auch die Figur auf dem Schalldeckel der Kanzel stammt. Die Formen wurden freigelegt, die Differenziertheit der gotischen Fassung wieder erlebbar gemacht. Lediglich einzelne Fehlstellen wurden zur Formenberuhigung geschlossen. Der unterschiedlich geschädigte Bestand wurde zurückhaltend retuschiert.