Stiftung Schlosskapelle Türnich

Stiftung Schlosskapelle Türnich zugunsten St. Elisabeth auf Schloss Türnich

Seit 2005 verwaltet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Treuhandstiftung Schlosskapelle Türnich. Mit der Schlosskapelle St. Elisabeth vollendeten die Grafen von und zu Hoensbroech Ende des 19. Jahrhunderts ihre Bautätigkeit auf Schloss Türnich in Kerpen-Türnich bei Köln. Der Bau war wahrscheinlich ein Memorialbau für die früh verstorbene Gattin Franz Eugens, Hermenegilde Gräfin von Wolff-Metternich zu Gracht.

Dank ihrer nahezu geschlossen erhaltenen, hochkarätigen Ausstattung gilt die Schlosskapelle Türnich als das bedeutendste Bauwerk der Spätphase des Rheinischen Historismus. Der Kölner Regierungsbaumeister Heinrich Krings griff im Außenbereich auf neobarocke Formen zurück, um das Herrenhaus mit der neuen Kapelle selbstbewusst und schöpferisch um einen ebenbürtigen Baukörper zu erweitern. Im Kapelleninneren griff Krings entsprechend dem Zeitgeschmack der Wilhelminischen Epoche auf ein neobyzantinistisches bzw. neoromanisches Formenrepertoire zurück. Nahezu alle Kunsthandwerker, die im ausgehenden 19. Jahrhundert in Köln wirkten, trugen zur Ausstattung der Schlosskapelle bei. Hervorzuheben sind neben den Marmorinkrustationen - insgesamt sollen 89 verschiedene Marmorsorten zum Einsatz gekommen sein - die Wandmalereien von Franz Guillery, ein Bodenmosaik vom Kölner Mosaikmeister Peter Beyer sowie ein kostbarer Altar, der als Gemeinschaftswerk führender Handwerker des Kölner Raumes anzusehen ist. Weitere Ausstattungsstücke der Kapelle stammen vom Kölner Bildhauer Wilhelm Albermann und der Goldschmiedewerkstätte Gabriel Hermeling.

Gemeinsam mit der Fachhochschule Köln entwickelt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ein Restaurierungskonzept für das komplexe Schadensbild der Kapelle. Im Gegensatz zum Herrenhaus standen für die Kapelle bisher leider keine öffentlichen Fördergelder zur Verfügung. Für den Erhalt dieses atmosphärischen, ganz im Sinne des späten 19. Jahrhunderts als Gesamtkunstwerk ausgestatteten Kirchenraumes wird privates Engagement eine bedeutende Rolle spielen.

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Adresse

Schloss Türnich 1
50169 Kerpen

Öffnungszeiten

Derzeit finden in der Kapelle immer noch Bauarbeiten statt. Daher kann die Kapelle lediglich im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Kapelle ist Teil sowohl der Garten- als auch der Herrenhausführung.