Wohnhaus und Garten Karl Foerster - ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Potsdam, Brandenburg
Foto: Marianne Majerus/DSD

Eva Foerster (1902-1996)

Musikerin und Pflanzenkennerin

Erst im Alter von 53 Jahren heiratete Karl Foerster 1927 die 28 Jahre jüngere Sängerin und Pianistin Eva Hildebrandt. Die in Stettin geborene Tochter des Kirchenmusikdirektors Ulrich Hildebrandt konnte schon im Kindesalter gut singen und hatte ein aufgezeichnetes Hörvermögen. Als Mezzosopranistin trat sie mit ihrem Vater in Deutschland wie auch im Ausland (u. a. in Schweden und Finnland) auf und studierte Gesang in Berlin.

Evas Eltern waren von Karl keineswegs begeistert, sogar bis zum Ende ihres Lebens konnte sich ihre Mutter nicht umstimmen lassen. Sie sah Evas Aussichten auf eine erfolgreiche Karriere in Gefahr und hielt die Heirat mit einem Gärtner für nicht angemessen. Karl Foerster ließ sich davon jedoch nicht aufhalten: Sein Werben um Eva hatte Erfolg und 43 Jahre lang führten die beiden eine glückliche Ehe.

Die „Lady“ des Anwesens

Eva unterstützte Karl Foerster im Haushalt wie an der Schreibmaschine, tippte und korrigierte seine Manuskripte und fertigte die Pflanzenkataloge an. Auch vor körperlicher Arbeit scheute sie nicht zurück, stand mit Karl auf den Feldern der Gärtnerei, jätete Unkraut im Senkgarten und wurde eine ausgezeichnete Pflanzenkennerin. Von den Gärtnern stets „die Lady“ genannt, war ihr Auftreten von einem starken Selbstbewusstsein geprägt. Sie galt als vorbildliche Gastgeberin und Gesprächspartnerin, durch sie erwachte das Haus zum Leben. Oftmals hörte man sie Klavier spielen oder während der Hausarbeit klassische Melodien singen. Mit ihren zahlreichen Talenten verschaffte sie Karl tagein, tagaus jene Ruhe, die er zum Arbeiten brauchte, und gab ihm jeden Tag neue Kraft.

Nach seinem Tod 1970 ordnete Eva den Nachlass und beantwortete zahlreiche Briefe zum Leben und Wirken ihres Mannes. Bis zu ihrem Tod 1996 setzte sie sich tatkräftig für die Erhaltung und Bewahrung des Werkes von Karl Foerster ein. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer 1931 geborenen Tochter Marianne – von ihren Eltern liebevoll „Nanni“ genannt. 

Putzbau, 1911, Förderung von Haus und Garten seit 2004, Eigentum seit 2010

Adresse:
Am Raubfang
14469 Potsdam
Brandenburg

Das Foerster-Haus erzählt seine Geschichte
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