Archiv Pressemeldungen

11.10.2010 – Presse

Die Georgenkirche in Wismar – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Obschon Wismar in seiner mittelalterlichen Blütezeit kaum mehr als 5.000 Einwohner zählte, prägen gleich mehrere große Backsteinkirchen die Silhouette der Ostseestadt. Der Wohlstand einer breiten bürgerlichen Bevölkerungsschicht entsprang ihrer ungemein günstigen Lage an der alten Handelsstraße von Lübeck der Ostseeküste entlang nach Osten. Als Mitglied der Hanse wuchs die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt noch weiter. Erst als Wismar an Einfluss verlor und sowohl die Bewohner als auch die wirtschaftliche Lage unter dem Ausbau zur Festungsstadt zu leiden hatten, gingen die Mittel für die Fertigstellung der gigantischen Kirchenbauten aus. St. Geor­gens geplanter neuer Chor wurde ebenso wenig gebaut wie der ursprünglich vorgesehene hohe Westturm. Man beließ es bei dem vorhandenen kleineren Chor des Vorgängerbaus und schloss den Turmstumpf mit einem bescheidenen Walmdach. Doch das Bauwerk, eine der bedeutendsten Kirchen der "norddeutschen Backsteingotik", besticht dennoch: Der gerade wieder benutzbare Bau misst 76 Meter Länge, 42 Meter Breite und 57 Meter Höhe.

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07.10.2010 – Presse

Die Burgstaffel in Esslingen – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Jahrzehntelang war die Bauunterhaltung an der Esslinger Burgstaffel, einem Teil der alten Stadtbefestigung, nur notdürftig wahrgenommen worden. Umso umfangreicher waren am Ende die Schäden. Feuchtigkeit hatte die Dachkonstruktion geschädigt, die Mauerkrone wies an einigen Stellen lose Steine auf. Insbesondere die Dachdeckung über dem mit 315 Treppenstufen begehbaren Wehrgang war desolat und locker. Zudem begünstigte die lose Randbefestigung dümmlichen Vandalismus. Nach ausführlichen Voruntersuchungen und einem Vorprojekt begann 2008 der erste Bauabschnitt zur Wiederherstellung. Die besondere Schwierigkeit liegt dabei darin, dass Reparatur und Ergänzung der Dachkonstruktion bei aufliegender Deckung durchzuführen ist. Die Konstruktion muss verstärkt, verfaulte Sparren behutsam ergänzt werden. Die originalen Dachziegel ließen sich verklammern und hinterher mit einem Luftkalkmörtel verstreichen. Fehlende Ziegel müssen handgeformt in einem Ringofen gebrannt und eingepasst werden. Die Restaurierung des historischen Ganges über der Stadt dauert mehrere Jahre.

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04.10.2010 – Presse

Die Wuttachtalbahn in Blumberg – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Infolge des Deutsch-Französischen Krieges plante das Militär 1882 die strategische Wutachtalbahn zwischen Blumberg-Zollhaus und Weizen mit einer Länge von 26 Kilometern. Gebaut wurde die Strecke zwischen 1887 und 1890 von den großherzoglichen Staatsbahnen, um die Bundesfestung Ulm unter Umgehung des Schweizer Kantons Schaffhausen mit der bis dahin noch nie eroberten französischen Festung Belfort südlich des deutsch besetzten Elsaß zu verbinden. In dem geologisch und topographisch schwierigen Gelände waren zur Überwindung der Höhendifferenz von 230 Metern zahlreiche Ingenieurbauten zu erstellen. Neben den Puddelstahlkonstruktionen auf eisernen Gerüstpfeilern entstanden fünf große Brücken, 40 kleinere Übergänge, Unter- und Überführungen sowie 70 gewölbte und offene Durchlässe. Drei der sechs Tunnelanlagen sind Sporntunnel, die mit einer gleichmäßigen Steigung von 10 Promille angelegt wurden, um auch schwerste Geschütze transportieren zu können. Deutschlands einziger Kreiskehrtunnel schließlich hat der Strecke den Beinamen "Sauschwänzlebahn" eingebracht. 

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30.09.2010 – Presse

Schloss Friedelhausen in Lollar – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz

1905 und noch einmal 1906 und 1907 weilte Rainer Maria Rilke jeweils für einige Wochen als Gast auf Schloss Friedelhausen. Nahe der Lahn, am Rand eines Bergrückens und umgeben von einem englischen Park hatten sich Adalbert von Nordeck zu Rabenau und seine Frau Clara von 1852 bis 1856 ein Schloss errichten lassen. Der englische Architekt John Dobson hatte das Gebäude geplant, das in seiner Anlage und Gestalt ganz dem romantischen Zeitgeist entsprach. Das weitgehend original erhaltene, im Stil der englischen Neogotik ausgeführte Ensemble, zu dem auch ein Gutshof gehört, ist heute eine architektonische Besonderheit in Hessen. Es dokumentiert anschaulich einen herrschaftlichen Wohnsitz im 19. Jahrhundert. Die Dachdeckung ist marode und die eindringende Nässe hat zu statischen Schäden an der Dachkonstruktion und der obersten Deckenlage geführt. Damit ist auch die wertvolle Innenausstattung durch die Feuchtigkeit in Gefahr.

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27.09.2010 – Presse

Das Gartenreich in Dessau-Wörlitz – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz 

Die UNESCO zählt das Dessau-Wörlitzer Gartenreich zum Erbe der Menschheit. Es besteht aus verschiedenen Gartenanlagen, so die von Wörlitz, Oranienbaum, Luisium, Mosigkau, Georgium und Grosskühnau. Das nach englischem Vorbild im klassizistischen Stil erbaute Schloss Wörlitz – 1769 bis 1773 von dem Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf für den Prinzen Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau erbaut – ist eine Premiere. Mit dem von 1773 bis 1813 entstandenen Gotischen Haus hielt die Neogotik in Deutschland ihren Einzug. Viele Architekturen, darunter das Graue Haus, der Floratempel, das Nymphaeum, der Venustempel und eine Vielzahl von Brücken und Stegen vervollständigten im Verlauf von vierzig Jahren die sorgsame Landschaftsgestaltung, mit der der Fürst sein kleines Land aufwerten wollte. Dabei schuf sich der Landesherr ein „Reich“, das seinesgleichen nicht hat. Den Überblick über die verschiedenen ineinander fließenden Gärten und Parkanlagen verschafft sich der Besucher am besten an der 1794 bis 1798 künstlich geschaffenen Luisenklippe als Aussichtspunkt. 

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23.09.2010 – Presse

Die Dorfkirche Dhünn in Wermelskirchen – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Im Kern stammt die kleine Dorfkirche in Dhünn bei Wermelskirchen wohl aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Ihr spätbarockes Kirchenschiff erhielt sie jedoch erst zwischen 1769 und 1772, wobei der mächtige romanische Westturm erhalten blieb. Den steinsichtigen Saalbau, den ein Satteldach deckt, errichtete man aus Bruchstein. Der flache dreiseitige Chor wird auf jeder Seite von je drei hohen Rundbogenfenstern erhellt. Dem Innenraum gibt ein längsgerichtetes, holzverschaltes Scheintonnengewölbe das Gepräge. An den Seiten befinden sich als Teil der zeitgenössischen Barockausstattung umlaufend Emporen auf Holzstützen. Wie die ganze Kirche ist auch der Turm unverputzt und steinsichtig. Er erhebt sich auf quadratischem Grundriss über drei Geschosse. In den unteren Etagen sind schlitzartige Fensteröffnungen eingebracht, im Obergeschoss teilweise rundbogige Drillingsfenster. Eine geschwungene, verschieferte Barockhaube mit Laterne krönt den Turm. Heute das besondere Kreuz mit dem Turm: Herab fallende Teile führten bereits zur baupolizeilichen Absperrung im Außenbereich der Kirche.

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