Archiv Pressemeldungen

05.07.2010 – Presse

Das Römische Theater in Mainz – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz 

Die Mauern des Römischen Theaters in Mainz bestehen aus mörtelgebundenem Gussmauerwerk, das mit Handquadern aus Kalkstein verblendet wurde. Die Gewölbe wurden über Leergerüsten errichtet, deren Schalbretter als Abdrücke noch heute erkennbar sind. Die Besonderheit des Mauerwerks sind die Zwischenlagen aus Ziegeln, die zur schnellen Stabilisierung bei der Aufmauerung und als optische Zierelemente dienten. Die Zuschauer erreichten ihre Sitzplätze über unterirdische Gänge, Rampen und Treppen. Nachgewiesen sind auch die auf den ausgegrabenen Mauern und Pfeilern aufliegenden Gewölbe als Unterlage für die Sitzreihen. Doch mit der Verkürzung der Stadtmauer im 4. Jahrhundert lag das Theater vor den Mauern der Stadt. Um rasch Material für den neuen Stadtmauerbau zu bekommen, gab man es zum Abbruch frei. Vom 6. Jahrhundert an nutzten die umliegenden Klöster die Katakomben mit ihren überwölbten Räumen als Begräbnisstätten. Noch im 11. Jahrhundert war das Theater bekannt, doch beim Bau der Mainzer Zitadelle im 17. Jahrhundert wurde es vollständig eingeebnet. 

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01.07.2010 – Presse

Leipziger Epitaphe – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Vor der Sprengung der Universitätskirche St. Paul 1968 standen den Bergungskräften nur wenige Tage zur Verfügung, um das Inventar aus dem Gotteshaus zu retten. Unter den geretteten Ausstattungsstücken der gesprengten Kirche befanden sich die Kanzel, der heute in der Thomaskirche stehende Wandelaltar und rund vierzig Epitaphe, die alle gleichermaßen politisch suspekt waren. Die geborgenen Kunstwerke lagerte man zunächst im Untergeschoss des ehemaligen Reichsgerichts ein, wo sich damals das Museum der Bildenden Künste Leipzig befand. 1986 wurden sie in ein Depot verbracht, wo sie die folgenden Jahre bei zeitweise 80 Prozent Luftfeuchtigkeit lagerten. Erst 2004 kamen sie in ein eigens dafür eingerichtetes universitätseigenes Klimadepot. Nun sind umfangreiche Restaurierungsarbeiten an den teilweise zerbrochenen, korrodierten, von Holzwürmern zerfressenen oder von Pilzen und Schimmel befallenen Denkmalen - elf aus Stein, 13 aus Holz und 14 aus Bronze bzw. Gusseisen - dringend erforderlich.

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28.06.2010 – Presse

Das ehemalige Franziskanerkloster in Zittau – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz 

Als sich Zittau als erste Stadt in der Oberlausitz 1521 zur Reformation bekannte, bedeutete dies das Aus für das 1268 gegründete Franziskanerkloster. 1522 säkularisiert, starb der letzte Mönch dort über dreißig Jahre später. Ab 1598 feierte man in der einstigen Klosterkirche evangelische Gottesdienste. Bis heute erhalten haben sich im Ostflügel des ehemaligen Klosters neben einigen Mönchszellen im Obergeschoss zwei Sterngewölbe-Räume aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert sowie Reste der Kreuzrippengewölbe im Kreuzgang. Der heutige Westflügel ist ein Neubau aus dem Jahr 1662, den der damalige Bürgermeister Heinrich von Heffter beauftragte. Der sogenannte Heffterbau wurde auf den Grundmauern des Klosterspeisesaals errichtet. Hier finden sich noch Fragmente von Wandmalereien aus gotischer Zeit. Ende der 1970er Jahre war der Bauzustand zu Teilen bedrohlich geworden. Für die Wiederherstellung der Anlage stellte allein die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) nach der ersten Notsicherung und Hausschwammbekämpfung seit 1991 über 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. 

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24.06.2010 – Presse

Das Kavalierhaus in Gifhorn – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Zu den schönsten und ältesten Häusern in der Stadt Gifhorn gehört das im Stil der Weserrenaissance erbaute Kavalierhaus in der Nähe von Schloss und Rathaus. Das für einen hohen Hofbeamten konzipierte Gebäude übernahm vor drei Jahren die Bürgerstiftung Kavalierhaus, die darin die Ausstellungsräume des „Museums für bürgerliche Wohnkultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ unterhält. Doch beträchtliche Schäden an der Fachwerkkonstruktion bedrohen den Fortbestand des prächtigen Wohnhauses. Im Inneren haben die Setzungen einen Umfang erreicht, der die Gefährdung der Standfestigkeit jedem deutlich macht. Nach ersten, eher provisorischen Sicherungsmaßnahmen, die jedoch ihre Funktion gut erfüllen, besteht die besondere Herausforderung darin, die Fachwerksanierung so durchzuführen, dass die originalen Raumfassungen darunter möglichst wenig leiden. An der auf zwei Jahre ausgelegten Sanierung beteiligen sich neben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die zweimal 30.000 Euro zur Verfügung stellt, auch Bund und Kommune, die Bank- und die Landkreisstiftung.

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21.06.2010 – Presse

 Die Ratsapotheke in Görlitz – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz 

Ein Stadtbrand zerstörte 1525 einen großen Teil der mittelalterlichen Bauten in Görlitz, der Stadt an der Neiße. Unter Leitung des Ratsbaumeisters Wendel Roskopf des Älteren (um 1480-1549) wurde die Stadt daraufhin einheitlich im Stil der Renaissance wieder aufgebaut. In der Altstadt entstanden die großen Hallenhäuser, die in einer sonst in Deutschland nicht vorhandenen Fülle die Zeiten überdauert haben. Doch die Randlage, in der Görlitz infolge des Zweiten Weltkriegs hineingeriet, setzte der Stadt nachhaltig zu. Heute können die Denkmaleigentümer den Schatz in ihren Händen, der vom Reichtum der Vorfahren zeugt, nur unter großen Anstrengungen erhalten. Dabei benötigen sie effektive Unterstützung. Bereits in den 1990er Jahren legte daher die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ein „Bürgerhausprogramm“ auf, um in Verbindung mit dem Bund-Länderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ wirksam zu helfen. Viele prächtige Entrees und Treppenhäuser, Dächer, aufwendig gestaltete Fassaden und wertvolle historische Innenräume an über 50 Häusern wurden auf diese Weise mit 5,6 Mio Euro gerettet. 

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17.06.2010 – Presse

Der St. Petri Dom in Bremen – Ein Förderprojekt der vor 25 Jahren gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Der Bremer Dom bildet im Zentrum der Stadt mit der Kirche "Unser Lieben Frauen" und dem Rathaus eine Bautengruppe, die das Zusammenwirken von weltlicher und kirchlicher Macht eindrucksvoll darstellt. Zunächst stand wohl eine hölzerne Kirche an der Stelle des heutigen Domes, die dem Bau des ersten steinernen Gebäudes 805 weichen musste. Im 11. Jahrhundert folgte eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit zwei Krypten, über denen sich die Chöre erhoben. Diese Basilika erhielt im 13. Jahrhundert eine Doppelturmfassade, wurde eingewöbt und mit Kapellenanbauten erweitert. Den weiteren Umbau in eine spätgotische Hallenkirche brachte erst die Reformation zum Stillstand. Nach langer Vernachlässigung wurde der Petri-Dom von 1888 bis 1901 umfassend restauriert, ebenso von 1973 bis 1981. Doch zu Beginn des 21. Jahrhunderts erzwangen neue Rissbildungen in der Außenhülle, Verschmutzungen, Versalzungen, Absandungen und Abplatzungen erneut Naturstein- und Steinmetzarbeiten, an denen sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 2005 und 2009 mit insgesamt über 65.000 Euro beteiligte.

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